Die Fehlersuche an meinem Golf lief die letzten Wochen weiter. Nachdem ich vergeblich versuchte, den Vergaser gegen einen gebrauchten zu tauschen und dadurch nur noch mehr Probleme bekam, wollte ich mich erstmal um die Sensorik rund um den Vergaser und um die Zündung kümmern.

Den Vergaser selbst lies ich erstmal wie gehabt, da ich es für unwahrscheinlich hielt, zwei Vergaser mit selbem Fehler zu haben. Nur die Elektronik rund um den Vergaser, so wie den gesamten Motorkabelbaum habe ich durchgemessen, bevor ich irgendetwas getauscht habe.

ersetzte Teile
Bisher getauschte Teile

Zuerst tauschte ich den Zündverteiler selbst. Ich hatte dafür schon länger einen gebrauchten auf Reserve. Zündung eingestellt, los gefahren, Problem besteht weiterhin.

Nächster Versuch war dann die Zündspule, um die Zündung selbst ganz ausschließen zu können. Kabel und Kerzen habe ich erst im Sommer getauscht. Natürlich änderte auch die Zündspule nichts am Problem.

Nächster Schritt waren die Sensoren, welche mit in die Leerlaufgemischbildung einwirken, zuerst klassischerweise der blaue Kühlwassersensor, im nächsten Schritt der Sensor in der Ansaugbrücke für die Ansauglufttemperatur.

In der Zwischenzeit habe ich über die Diagnose am Steuergerät herausgefunden, dass das Steuergerät den Motor im Leerlauf für zu Mager hält. Ich konnte mir an der Stelle zwei Ursachen vorstellen.

Erstens: Der Motor läuft tatsächlich zu Mager, das würde bedeuten, er müsste irgendwo Falschluft ziehen oder zu wenig Sprit bekommen. Gegen zu wenig Sprit spricht, dass er unter Volllast stets gut läuft.

Zweitens: Die Lambdasonde könnte einen defekt haben, dem Steuergerrät vorgaukeln der Motor würde zu Mager laufen und das Steuergerät möchte das Gemisch anfetten, wobei der Motor überfetten würde. Gegen diese Variante spricht, dass mein Spritverbrauch noch immer recht niedrig ist und auch nicht gestiegen ist, seit das Problem auftritt.

LED zur Diagnose
Hochkomplexes Diagnosegerät für den Golf 2 PN

Das Steuergerät kann übrigens auch ein paar Fehlercodes abspeichern, allerdings wurden die ganze Zeit über keine Fehler erkannt.

Zuerst hab ich die Spritpumpe getauscht, nur für den Fall, vorstellen konnte ich mir ein Problem damit kaum. Spritleitungen selbst schienen alle Dicht.

Nach diesem Schritt begann ich zum ersten mal verzweifelt nach Schlachtwagen mit RP Motor (90PS Mono Jetronic) oder der Möglichkeit eine Zentraleinspritzung auf den PN zu setzen, zu suchen.

Bisher habe ich den PN allerdings nicht aufgegeben. Ich habe den Drosselklappenansteller des zweiten Vergasers geöffnet, gereinigt und neu abgedichtet und heute zusammen mit einer neuen Lambdasonde verbaut. Die nächste Woche wird zeigen, was es gebracht hat.

Drosselklappenansteller offen
Elektronik im Drosselklappenansteller. Magnetventile außen, Poti in der Mitte

Lambdasonde Golf 2
Lambdasonde alt und neu

Den Ansteller habe ich nur auf der hinteren Seite geöffnet, da die Membran bei verschlossenen Anschlüssen Dicht wirkte. Ich reinigte und drehte die Dichtflächen der Magnetventile, reinigte die Laufbahn des Potis und lötete alle Kabel nach. An die äußeren Kappen kamen neue O-Ringe.

Ich hoffe nach wie vor den Fehler zu finden, da ich spätestens jetzt weiß, dass um den Vergaser alles gut gewartet ist. Da ich einen Motorumbau erst machen könnte, wenn ich den Wagen nicht im Alltag benötige, habe ich noch mindestens bis zum Frühjahr Zeit, den Fehler zu finden.