Nachdem ich dem Audi ein neues Fahrwerk verpasst habe, sind erstmal nur Kleinigkeiten passiert: Ein Ölwechsel am Golf, Eintragung und Oldtimergutachten für den Audi, eine Verkehrskontrolle, in der die legalität meiner schwarzen, mit einem E Prüfzeichen bedruckten, Blinkerleuchten am Golf angezweifelt wurde und ich bitte ein Teilgutachten vorweisen sollte, und so weiter und so fort. Das übliche eben.

Dieses Wochenende wollte ich dann Sturz und Spur am Audi einstellen. Da ich eine mechanische Vermessungsanlage zur Verfügung habe, wollte ich es mal versuchen. Wenns nicht klappt, kann man ja immernoch woanders hinfahren.

Es handelt sich dabei um die Anlage NC-27 vom Hersteller Koch. Leider findet man online nicht sehr viele Infos zu dem Gerät, deshalb erforderte es etwas Experimentierfreude, das ganze zu benutzen.

Grundsätzlich besteht das System aus einem Rohr, welche vor die Vorderachse kommt, zwei Drehtellern, die man optional mit davor stellen kann, den eigentlichen Messeinrichtungen, die vorne neben die Räder gehängt werden, zwei Lasern und zwei Fähnchen zum aufstellen.

Achsvermessungsstand aufgebaut
Achsvermessungsstand aufgebaut

Eigentlich selbsterklärend. Sturz messen kann man, indem man die Messgestelle um 90 Grad dreht und vertikal an die Felgen anlegt. Da der Sturz an meinem Typ89 am Traggelenk eingestellt wird, musste man den Wagen zur Einstellung aufbocken, verstellen, abbocken, nachmessen, ... An Fahrzeugen mit Sturzverstellung zwischen Federbein und Radlagergehäuse gestaltet sich dies etwas einfacher, da man bspw. einen Keil zum verschieben nutzen kann. Aber gut, das ist eine generelle Sache an dem Fahrzeug.

Während sich der Sturz noch sehr einfach in die Toleranzbereiche des Herstellers bringen lies, waren die Toleranzen für die Gesamtspur geringer, als die Skala der mechanischen Vorrichtung hergaben, aber mit ein wenig Augenmaßkommt man trotzdem in die vorgegebenen 10' Toleranz.

So lässt sich die Gesamtspur der Vorderachse auch relativ unproblematisch einstellen, allerdings liegt die Vorrichtung nicht zwingend gerade zur Achse und die Spur ist damit nicht zwingend auf die mittlere Position der Lenkung eingestellt. Ich vermute dafür ist die Laserkonstruktion, um sich an einem Fixpunkt, z.B. der Hinterachse orientieren zu können, allerdings fehlte mir eine Möglichkeit, die Fähnchen zu arritieren, wodurch die Lasermessung recht ungenau ausfiel.

Ein anderer, wohl auch ungenauer, Weg ist es, die Stange an die Reifen anzulegen, so habe ich es letztendlich gemacht. Wer weiß, wie das mit einem solchen Gerät tatsächlich angedacht ist, mag sich bitte bei mir melden!

Das entgültige Ergebnis wird sich ab März zeigen, wenn ich den Wagen wieder fahren darf. Spur und Sturz liegen auf jedenfall in den Toleranzen der Herstellerangaben, lediglich das Lenkrad wird wahrscheinlich etwas schief stehen, da es sich nicht akkurat ausmitteln lies.


Ergänzung: Es fährt sich tatsächlich wunderbar, der Wagen fühlt sich zumindest bei Seitenwind und Spurrillen stabiler an, als mit altem Fahrwerk und alter Einstellung. Nur, wie bereits erwartet, steht das Lenkrad nicht exakt gerade.